Urbane Qualität und Identität schaffen, Freizeitnutzungen für die Bewohner kreieren – und dabei die Wassermassen zwischenspeichern, die bei Starkregenereignissen anfallen: Das ist das Konzept von de urbanisten für den „Watersquare“ in Rotterdam.
In einem intensiven partizipativen Prozess mit den Anwohnern wurden Ideen zusammengetragen, die schließlich in die Gestaltung des Platzes einflossen. Schüler und Lehrer zweier in der Nähe gelegener Schulen, Gemeindemitglieder einer angrenzenden Kirche, eines Jugendtheaters und einer Sporteinrichtung sowie die Anwohner des Viertels brachten sich in drei Workshops ein.
Das gemeinsame Fazit: Der Watersquare sollte ein dynamischer Ort für junge Menschen werden mit viel Platz für sportliche Freizeitaktivitäten und Aufenthaltsmöglichkeiten, aber auch mit intimeren, grünen Ecken. Im Regenfall sollte das Wasser sichtbar über den Platz laufen und so ein besonderes Erlebnis schaffen.
Drei Bassins sammeln das Regenwasser: Zwei eher flache nehmen bei jedem normalen Regenfall Wasser auf, ein tieferes nur, wenn es andauernd regnet. Dabei fließt das Regenwasser der direkten Umgebung über große Edelstahlrinnen in die Bassins. Diese Rinnen funktionieren, wenn es nicht regnet, als Elemente, die von Skatern benutzt werden können.
Zwei weitere Elemente leiten Regenwasser auf den Platz: Eine Wasserwand und eine Regenquelle. Die „Regenquelle“ bildet den Anfangspunkt der großen Edelstahlrinne und wird im Regenfall mit Wasser gespeist, das auf dem Dach eines direkt am Platz gelegenen großen Gebäudes gesammelt wird. Die sogenannteWasserwand leitet Wasser in das tiefe Bassin – je nach Intensität des Regenfalls entsteht eine Abfolge von Wasserfällen, die sich in Richtung des Bassins ergießen. Ergänzt wird die Platzgestaltung durch ein Open-Air-Taufbecken neben der Kirche und einen kleinen Brunnen, aus dem Wasser über den Platz in eines der flachen Becken fließt.
Wenn es trocken ist, bietet der Platz den Jugendlichen vielfältige Optionen für Sport, Spiel und entspannten Aufenthalt. Die flachen Bassins sind geeignet für Rollschuhsport und Skater oder zum Tanzen, das tiefe Bassin funktioniert als echter Sportplatz für Fuß-, Volley- und Basketball mit umgebenden Sitzstufen für das Publikum. Hier versorgt ein Trinkwasserbrunnen diejenigen, die durch die sportlichen Aktivitäten auf dem Platz durstig geworden sind.
Zu den bestehenden Bäumen werden hohe Gräser und wilde Blumen addiert, Betoneinfassungen in entsprechender Höhe schaffen Sitzgelegenheiten. Alle Flächen, die im Regenfall geflutet sind, sind in Blautönen gehalten, Rinnen und Roste in Edelstahl. Ob nass oder trocken – der Watersquare wird zum aktiven Mittelpunkt und erhöht die Qualität des gesamten Viertels.
Ein rundes Konzept – so wie die umfassenden Entwässerungslösungen, die ACO für das Projekt lieferte. Verbaut wurden 50 Meter ACO Schlitzrinnen, 65 Meter ACO Sideline, eine Schlitzrahmenentwässerung mit integrierter LED-Beleuchtung und 50 Meter LED in der Wasserwand. Eine Lösung, die das gesamte Projekt prägt, entstand mit den 260 Meter VA Edelstahlrinnen in einer Breite von 300 bis 1.000 Millimeter. Die „Regenquelle“, eine Edelstahlmulde, wurde als Sonderlösung individuell geplant und angefertigt.