Das Filminstitut in Amsterdam von Delugan Meissl befindet sich an der Schnittstelle von Wasser und Land, Altstadt und neuem Entwicklungsgebiet, städtischer Realität und cineastischer Fiktion. Passend dazu: Die Entwässerung des Außenraums mit ACO.
Die Amsterdamer Altstadt wird nördlich von dem Wasserlauf Ij begrenzt. Der Meeresarm und ein großes industriell genutztes Gebiet verhinderten lange eine Anbindung der Stadt nach Norden. In den letzten Jahren ist der Sprung über den Ij jedoch gelungen. Ein wichtiger Baustein direkt am Nordufer ist das niederländische Filminstitut Eye, entworfen von dem Wiener Architekturbüro Delugan Meissl Associated Architects.
Die Architekten sehen eine deutliche Parallele zwischen der Architektur des Gebäudes und dem Filmgenre: Die Bedeutung von Licht und Bewegung ist für beide essenziell. Die dynamische Geometrie des Gebäudes verändert sich je nach Blickwinkel. Die weiße Fassade des skulpturalen Baukörpers erzeugt ein vielfältiges Spiel mit dem Licht.
Das Filminstitut beherbergt eine Filmsammlung, deren Ursprung 65 Jahre zurückreicht. Doch es archiviert nicht nur, es zeigt die Filme auch. Daher war der Aspekt der Öffentlichkeit ein wichtiger Entwurfsansatz.
Neben insgesamt vier Kinosälen und einem Ausstellungsraum ist das im ursprünglichen Raumprogramm nicht vorgesehen Foyer elementarer Bestandteil des Entwurfs. Es ist wie eine Arena mit rundum ansteigenden Stufen konzipiert. Über eine große Glasfront öffnet sich der Raum nach Süden, wo er im Sommer über eine Terrasse ins Freie verlängert wird.
Auch bei der Gestaltung des Eingangs werden Außen- und Innenraum verknüpft. Der Besucher nähert sich dem Gebäude über eine lange Rampe und betritt es im ersten Geschoss. Für die Entwässerung der Flächen rund um das Gebäude entschieden sich die Architekten für ACO. Die Rinnen wirken als lineare Elemente wie Achsen und unterstreichen die Dynamik des Gebäudes und der Freiraumgestaltung.
Fotos: Iwan Baan