
Bodenebene Badentwässerung: Duschkomfort einfach umgesetzt
Bodenebene Duschen sind heute nahezu Standard. Doch die Installation ist es noch lange nicht. Wir sagen Ihnen, was Sie bei der Planung beachten müssen und stellen Ihnen eine ganz neue Möglichkeit der Umsetzung vor.
Gestaltung
Wohnliche Bäder mit ansprechenden - oft großformatigen - Bodenfliesen sind voll im Trend. Um die Wirkung nicht zu stören, wird der Duschbereich häufig durchgefliest. Bei der Gestaltung ist zu berücksichtigen, dass die Fläche mit einem Gefälle von 1,5 Prozent ausgeführt werden muss. Bei einem Punktablauf muss es vierseitig ausgeführt sein, was entsprechende Konsequenzen für den Zuschnitt der Fliesen in diesem Bereich hat. Eine Duschrinne - wandseitig oder z. B. als Trenner im Raum - erfordert ein einseitiges Gefälle. Damit kann das Fugenraster im Boden durchgehalten werden. Allerdings entsteht eine keilförmige Fläche am Versatz zur übrigen Bodenfläche. Diese kann mit einem Edelstahlprofil - beispielsweise ACO ShowerStep - abgedeckt werden.
Der Ablauf oder die Rinne kann als eigenes gestalterisches Element inszeniert werden - mit einem besonderen Rostdesign oder in Kombination mit Licht. Roste, in die Fliesen eingelassen werden können, nehmen sich hingegen stark zurück.
Anforderungen an die Entwässerung
Die maßgeblichen Anforderungen für Bodenabläufe und Bodenrinnen finden sich in der Produktnorm DIN EN 1253-1 aus dem Jahr 2003. Zudem greifen die Normen zur Gebäudeentwässerung DIN 1986-100 und DIN EN 12056. Demnach gelten für die bodenebene Entwässerung folgende Vorgaben:
- Nennwert des Ablaufstutzen: DN 50
- Abflusswert: mindestens 0,8 l/s
- Geruchsverschlusshöhe / Sperrwasserhöhe: mindesten 50 mm
- Stauhöhe über Ablauf: mindestens 20 mm
Feuchteschutz
Aufgrund der regelmäßigen Belastung der Nasszelle durch Duschwasser ist eine verlässliche Abdichtung des Bodenaufbaus unbedingt erforderlich, andernfalls können zu einem späteren Zeitpunkt Schädigungen in der Bausubstanz auftreten. Über den umlaufenden Flansch an Rinnen oder Bodenabläufen kann ein sicherer und dauerhafter Anschluss an die Verbundabdichtung hergestellt werden. Der Flansch sollte dafür mindestens 30 mm breit und die Oberfläche entsprechend ausgeführt und geprüft sein.
Da Wohnungsbäder mit bodengleichen Duschen zu den "Nassräumen mit hoher Beanspruchung" zählen, muss für die Verbundabdichtung eine mineralische Dichtschlämme oder ein Reaktionsharzsystem gewählt werden.
Schallschutz
Anders als bei Bodenflächen kommt der klassische Trittschall bei bodenebenen Duschen weniger zum Tragen, da die Dusche in der Regel barfuß betreten wird und keine große Bewegung stattfindet. Problematisch sind der Schall, den das Wasser beim Auftreffen erzeugt, und vor allem die Ablaufgeräusche des Wassers. Besonders wichtig ist der Schallschutz im Wohnungsbau, da die Wohnung dem Menschen als Ruhepol und Rückzugsort dient.
Die ACO ShowerDrain Duschrinnen und Badabläufe erfüllen die erhöhten Schallschutzanforderungen nach DIN 4109 (Stand A1: 2001). Darüber hinaus werden zusätzlich die Anforderungen nach VDI 4100 Schallschutzstufe III erfüllt. Die Prüfung wurde im Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP durchgeführt, das nach EN ISO/ICE 17025 durch das DAP akkreditiert ist. Somit werden die Kennwerte für Wohnungen in Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie Doppel- und Reihenhäusern nach VDI 4100 (Stand 2012, Tabelle 2 bis 4) und die erhöhten Schallschutzanforderungen bei haustechnischen Anlagen nach DIN 4109 (Stand A1: 2001) teilweise deutlich unterschritten. Doch auch beim Schallschutz gilt: fachgerechter Einbau vorausgesetzt. Besonders kritisch ist der Übergang vom Boden zur Wand. Hier schützt ein Schallentkopplungsband vor Schallbrücken.

Brandschutz
Bricht in einem Gebäude Feuer aus, breitet es sich in der Regel entlang der Haustechnik aus. Ablaufsysteme sind somit besonders kritische Punkte, weil hier im Brandfall Feuer und Rauch auf das nächste Geschoss übergreifen können. Vorbeugender Brandschutz ist deshalb laut Landesbauordnung in öffentlichen Gebäuden unerlässlich. Besonders kritisch sind Abläufe, die senkrecht durch die Geschossdecke geführt werden - beispielsweise bei einem nachträglichen Einbau oder bei sehr niedrigen Bodenaufbauten. ACO hat mit Komplettsystemen neue Standards für brandschutzsichere Abläufe gesetzt. Die Technik ist einfach, aber wirkungsvoll: Bei entsprechender Hitzeeinwirkung verschließen die Brandschutzeinsätze die Ablaufstutzen der Bodenabläufe. Eine weitere Verbreitung von Gasen und Rauch wird auf diese Weise zuverlässig verhindert.
Barrierefreiheit
Oft wird eine bodenebene Dusche auch in Hinblick auf eine (spätere) barrierefreie Nutzung realisiert. Das gilt auch hinsichtlich der komfortablen Nutzung ohne große Schwelle. Doch um eine Dusche wirklich barrierefrei nach DIN 18040 zu gestalten, müssen weitere Aspekte berücksichtigt werden. Zum einen muss der Bodenbelag rutschhemmend nach GUV-I 8527, Bewertungsgruppe B sein. Zum anderen müssen bestimmte Abmessungen eingehalten werden. So muss die Duschfläche mindestens 120x120 cm groß sein. Wenn die Duschfläche auch rollstuhlgerecht sein soll, vergrößern sich die Mindestabmessungen auf 150x150 cm.
Geringe Bauhöhe
Häufig wird der Wunsch nach einer bodenebenen Dusche im Rahmen einer Badsanierung geäußert. Doch geringe Bodenaufbauten erschweren die Umsetzung. Hier gibt es einige Punkte, an denen justiert werden kann. An erster Stelle steht die Positionierung des Ablaufs. Jeder eingesparte Meter Abflussrohr spart 1 cm in der Höhe. Aber auch das Zusammenspiel von Armatur und Ablauf kann genutzt werden. So senkt der Einsatz wassersparender Armaturen die anfallende Wassermenge und kann sich auf den geforderten Abflusswert auswirken. Ein großer Abstand zwischen Oberkante Fertigfußboden zu Ablaufstutzen wirkt sich ebenfalls positiv auf den Ablaufwert aus. Hier ist bei einem niedrigen Bodenaufbau Millimeterarbeit gefragt. Und auch durch die intelligente Konstruktion des Ablaufs kann Höhe eingespart werden, da sich dadurch die notwendige Sperrwasserhöhe reduzieren lässt.
ACO ShowerFloor
Bei den gängigen technischen Lösungen zur Realisierung einer bodenebenen Dusche - Duschwanne, Duschrinne oder Duschboard - sind die Vorteile der einen die Nachteile der anderen. Mit dem Bodensystem ACO ShowerFloor ist nun eine Lösung verfügbar, die Vorteile bündelt und Nachteile eliminiert: Das erste Trägersystem für durchgeflieste Duschbereiche lässt sich flexibel an die räumlichen Gegebenheiten anpassen. Die Vorteile:
- Sicherheit bei Planung und Einbau
- Zeiteinsparung im Bauablauf
- Flexibilität in der Verarbeitung
- Freiheit im Design