Auf der ganzen Welt zieht es immer mehr Menschen in die Städte, der Wohnraum wird knapper und die Herausforderungen dadurch immer größer – sowohl hinsichtlich der Infrastruktur als auch der Lebensqualität und der Nachhaltigkeit. Mit dieser Thematik setzten wir uns am 12. September im Rahmen unseres diesjährigen ACO Architekten- und Planertags auseinander, der auf große Resonanz stieß. Unter dem Motto „(Re)connecting – urbane Räume neu vernetzt“ lud ACO renommierte Architekten und Interessierte nach Büdelsdorf ein, um ins Gespräch zu kommen, zu informieren und zu inspirieren. Insgesamt waren ca. 270 Besucher vor Ort, unter denen sich auch Maike Schlick von kadawittfeldarchitektur sowie Johannes Reuter von Reuter Schoger Architektur befanden. Im Audimax begrüßte ACO Hochbau Geschäftsführer Thomas Bannas die Gäste und machte somit den Auftakt zu einem spannenden und ereignisreichen Tag.
Wie zukunftsfähig sind eigentlich unsere Städte und welche Möglichkeiten gibt es, um den Gebäudebestand an die neuen Gegebenheiten anzupassen und urbane Transformationen zu schaffen? Unter anderem mit diesen Fragen beschäftigten wir uns im Rahmen der diesjährigen Vortragsreihe. Den Anfang machte Martin Josst von Delugan Meissl Associated Architects aus Wien. Wie man Großstädte architektonisch und gleichzeitig kulturell bereichern kann, zeigte das Architekturbüro bereits mit seinem Entwurf für das Porschemuseum in Stuttgart. Bei all seinen Projekten lässt Martin Josst immer auch einen emotionalen Aspekt miteinfließen und schafft somit „emotionale Zielorte“. Außerdem widmete sich der Architekt an diesem Tag Projekten zum Thema „Alles am Fluss“, denn die Revitalisierung der Wasserwege ist ein zentraler Aspekt, wenn es um die Neu- und Umstrukturierung von Städten geht. In diesem Rahmen stellte er auch die Neugestaltung des Kellogg-Areals in Bremen vor. Dort soll ein neues Quartier entstehen und die Silos der Fabrik zu einem Hotel umfunktioniert werden.
Beatrice Gianni präsentierte außerdem spannende Projekte von Studio Fuksas und erklärte, wie wichtig es ist, den Menschen bei der Planung eines Vorhabens zu berücksichtigen – ein Aspekt, der eine immer größer werdender Bedeutung hat. Claus Thieman von Robertneun sprach in seinem Vortrag über die Verdichtung und Schaffung von Freiräumen in Städten. Für eine bestmögliche Planung muss die umliegende Umgebung und das Quartier zwingend miteinbezogen werden, erklärte er dem Publikum. Ángela García de Paredes von Paredes Pedrosa Architectos beleuchtete in ihrem Vortrag das Thema „Continuity“, denn bei der Umsetzung ihrer Projekte ist die Integration des Bestehenden ein wesentlicher Aspekt. Dies veranschaulichte Sie anhand des Neubaus einer Bibliothek in der spanischen Stadt Ceuta in Marokko, dessen Herzstück eine Ausgrabungsstätte aus dem 14. Jahrhundert ist. Den Abschluss machte Kasper Heiberg Frandsen von schmidt hammer lassen architects, der die größte öffentliche Bibliothek Skandinaviens realisierte.
Auch das beliebte Format „Best Practice im Dialog – Entwurf im Detail“ war wieder Teil des ACO Architekten- und Planertags, bei dem sechs Referenzprojekte von den jeweiligen Architekten präsentiert wurden. Die Besucher schlossen sich dafür zu Kleingruppen zusammen und erhielten zu jedem Projekt einen kurzen, aber informativen Vortrag – unter anderem zu dem Erweiterungsbau der Experimenta in Heilbronn von Sauerbruch Hutton oder dem Gebäudekomplex Fuhle 101 von dem Architekturbüro DE-Hamburg.
Der Tag endete wie in jedem Jahr mit einer exklusiven Führung durch die internationale Kunstausstellung NordArt, die für die Besucher einzigartige Bilder, Fotografien, Skulpturen und Installationen von mehr als 200 Künstlern aus aller Welt bereithielt. Der diesjährige Länderfokus richtete sich auf das Land Frankreich. Noch bis zum 13. Oktober kann die Ausstellung in Büdelsdorf besichtigt werden.