Westminster Parliament in London bröckelt. Der Sitz des britischen Ober- und Unterhauses soll ab 2020 umfangreich saniert werden. Doch die Suche nach einem Ausweichquartier ist schwierig, bisherige Idee oft kostspielig und kompliziert.
Anders der Vorschlag des Architekturbüros Gensler: ein in der Themse schwimmendes Gebäude in direkter Nachbarschaft.
Bei der Suche nach einem temporären Quartier für die zwei Kammern des britischen Parlaments sowie nachgeordneter Räume müssen viele Aspekte berücksichtigt werden: Die Sicherheit aber auch die Infrastruktur und die Erreichbarkeit sind die größten Hürden.
Sinnvoll wäre ein Ort im selben Stadtteil, doch Leerstand oder gar Bauland im Herzen Londons sind rar und extrem teuer. Wirklich?
Das Architekturbüro Genlser sucht nicht nach Bauland, sondern nach Platz – und findet ihn direkt neben dem historischen Parlamentsgebäude auf der Themse. Die Architekten schlagen ein „Floating Parliament“ vor.
Die 250 Meter lange Basis besteht aus Elementen, die in unterschiedlichen Werften produziert und dann nach London verschifft werden. Darüber wölbt sich ein spektakuläres Glasdach. Es ist inspiriert von dem gotischen Dach in Westminster Hall – dem größten mittelalterlichen Holzdach in Nordeuropa.
Im Inneren finden nicht nur beide Kammern gleichzeitig Platz, sie können auch originalgetreu nachgebildet werden. So können die Abgeordneten und die Lords ihre Arbeit während der Renovierung ohne weitgehende Einschränkungen fortsetzen.
Nicht weit vom Westminster Parliament entfernt wurde in den vergangenen Jahren ein anders ambitioniertes Projekt realisiert: der Umbau des Verkehrsknotenpunkts Kings Cross.
Der Platz vor dem Gebäude wird mit ACO Multiline entwässert – einmal mit dem Stegrost Heelguard und einmal als Schlitzrinne. So wird trotz geringem Gefälle die Sicherheit gewährleistet und der Optik Rechnung getragen.
Fotos: © Gensler