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Schnittstelle _ architektur _ wasser


Noah Oasis: Die Bohrinsel wird zum Lebensraum

Die Zahl der Offshore-Bohrinseln steigt: Grund dafür ist der zunehmende Energieverbrauch und die zur Neige gehenden Ölressourcen auf dem Festland. Damit steigt aber auch das Risiko von Ölkatastrophen, die das marine Ökosystem über Jahrzehnte hinaus (zer-)stören können. Denn auch neueste Technologien schaffen es immer noch nicht, das ausgelaufene Öl nach einer Ölkatastrophe schnell und effizient zu beseitigen.

Das Projekt "Noah Oasis" der chinesischen Designer Ma Yidong, Zhu Zhonghui, Qin Zhengyu, Jiang Zhe ist eine Antwort auf diese Problematik. Das Konzept bietet Lösungen an, die im Ernstfall eine Ölpest schnell eindämmen und beseitigen können. Langfristig soll der durch das ausgelaufene Öl geschädigte Lebensraum durch ein vertikales Bio-Habitat, das auf der Bohrinsel "wächst" wieder hergestellt werden.

Die Transformation der (in Betrieb befindlichen) Bohrinsel erfolgt über flexible Rohrleitungen,
die wie Wurzeln von der Insel ausgehen und deren Ende mit einem Schwimmer an der Wasseroberfläche gehalten wird. Die Schwimmer sollen im Unglücksfall das ausgelaufene Rohöl von der Wasseroberfläche aufsaugen und über die Rohrleitungen einem Prozessor zuführen, der sich im Zentrum der Bohrinsel befindet.

Aus dem Öl soll dort Kunststoff hergestellt werden, der als Baumaterial für die vertikale Baumstruktur dient, die mittels 3D-Druck auf der Plattform wachsen soll. Innerhalb dieser verzweigten Struktur siedeln sich Pflanzen an und dienen als neuer Lebensraum für Wasser- und Zugvögel.

Außerdem soll aus dem aufgesogenen Rohöl ein Katalysator hergestellt werden, der die Bildung von Korallen beschleunigt. Dieser wird durch die Rohrleitungen zurück geschickt und tritt in kleinen Mengen an deren Oberfläche aus - langsam werden die Rohrleitungen durch Korallen besiedelt:
Ein neuer mariner Lebensraum und Rückzugsort für Tiere und Pflanzen, deren Lebensraum durch ausgelaufenes Öl zerstört wurde.

Auch Menschen finden auf der Noah Oasis Platz. Sie könnte weiterhin als Erholungsort und Forschungseinrichtung funktionieren.

Die Designer haben auch eine langfristige Vision für ihr Projekt: Falls der Meeresspiegel aufgrund der Klimaerwärmung irgendwann dramatisch steigen sollte, würde die Baumstruktur immer noch oberhalb des Meeresspiegels heraus ragen. Dann wird die Bohrinsel im wahrsten Sinne des Wortes zur "Noah Oasis".

Der visionäre Entwurf wurde 2015 beim Evolo's Skyscraper Competition mit einer "honorable mention" ausgezeichnet.


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