Katharina Janz und Michael Herbig haben sich einer prominenten Berliner Brache angenommen: dem Tempelhofer Feld. Sie setzen ihren vorwiegend parametrisierten, computergestützten Entwurf der existierenden, konventionellen Bebauungsplanung entgegen. Dabei entwickeln sie die Vision einer autarken, innerstädtischen Struktur, die in dauerhaft wechselseitiger Beziehung mit dem Mensch, der Natur und der Umgebung steht.
Um die neue städtebauliche Struktur möglichst direkt aus dem Umfeld und der Topografie heraus zu entwickeln, analysieren sie das Gelände mit Hilfe der Schwarmintelligenz und der Wasser-Partikel-Simulation. Dadurch werden die relevanten bestehenden sowie notwendigen neuen Zugänge auf das Gelände erkennbar und die daraus resultierenden Verdichtungspunkte auf dem Tempelhofer Feld. Auf dieser Basis werden zukünftige Erschließungslinien und Zonierungen sowie deren Charakter abgeleitet.
Bei der Entwicklung der Bebauung stand die Verknüpfung von Architektur und Natur im Vordergrund.
Aus Gründen des Natur- und Artenschutzes wurden Gebäude entwickelt, die nur geringfügig die vorhandene Fläche verkleinern und gleichzeitig Ausweichmöglichkeiten für die Tier und Pflanzenwelt bieten.
Im Zentrum der Planung entstehen so die "Tulips" - organische Hochhäuser, die mit schmalem Fuß und breiter Blüte an eine Tulpe erinnern.
Als Multifunktionstower beherbergen sie öffentliche Nutzungen, vertikale Landwirtschaft, Wohnen, Arbeiten und Freizeitangebote. Die Fassade dient zur Energiegewinnung über Algenreaktoren sowie als "Living Wall, in der Tiere und Pflanzen eine neue Heimat finden.
Damit verbindet die Tulip alle zum Leben erforderlichen Bereiche und verbindet sie in einer baulichen Figur.